Auf dem Rückweg hatten wir noch zwei Tage Paris eingeplant und dazu das Hotel (Le Richemont, 13. Arr. im Süden) aus einem HRS-Sonderangebot schon vier Wochen früher gebucht. Es war auch tatsächlich recht schön und für Pariser Verhältnisse in einer ruhigen Nebenstraße gelegen. Ich schlafe bei offenem Fenster, da ist das ja irgendwie wichtig.
Wir waren also im Süden und sind bei unserer Besuchstour auch kaum aus dem Rive gauche (links der Seine, also quasi der Südteil) herausgekommen. Aber der Reihe nach.
Bei der Anreise stand das Schloss Fontainebleau auf dem Programm. Das liegt eine knappe Autostunde südlich von Paris und hat reisetechnisch den Vorteil, dass wir einen potentiell sehr zugestauten Autobahnabschnitt umfahren haben. Fontainebleau war der Herbst- und Jagdsitz der franz. Könige und erscheint uns noch deutlich größer als Versailles. Optisch ist es wirklich ein Prachtstück. Ich hab da den Schloßparkplatz versemmelt und bin in eine Tiefgarage (anderer Parkeingang, nicht wirklich weiter weg) gefahren. Das war die Tiefgarage mit den engsten Parkbuchten, die ich je hatte. Das treibt den Schweiß.
In Paris selbst war eines der vorgeplanten geplanten Highlights der Besuch der Katakomben. Bereits im frühen Mittelalter haben sie damit begonnen, Paris zu unterhöhlen. Zunächst, um die Steine für die oberirdischen Bauten abzubauen. Es gibt also ein weit verzweigtes Stollennetz unter der Stadt, wovon in einer Tour so 1700m begehbar sind. Was die Katakomben aber so einzig macht: Irgendwann haben die Friedhöfe der Stadt nicht mehr ausgereicht und um wieder Platz zu schaffen, hat man die Knochen zeitnah wieder ausgegraben und in die Katakomben geschmissen. Es sollen so an die 6 Millionen quasi in den Katakomben nachbestattet sein. Irgendwann hat da jemand aufgeräumt, und die Knochen in Wänden gestapelt, so immer Wände aus den großen Beinknochen mit zwischen drapierten Schädeln gebaut und die restlichen Knochen dahinter geworfen. Man geht also auf der Katakomben-Tour dann zwischen endlosen Reihen Menschenknochen durch. Das ist echt abgefahren!
Was gab es sonst noch (außer Shopping 😉 )?: Ein Besuch der Aussichtsplattform auf dem Tour Montparnasse und ein Besuch des Jardin de Luxembourg mit seinem wunderschönen Schlösschen, dann die (alte und gegenwärtige) Militärakademie und der nebenan gelegene “Hôtel des Invalides” (Napoleonisches Militärkrankenhaus in luxuriöser Architektur). Seht selbst in den Bildern am Ende des Beitrags.
Kleines Schmankerl zum Schluss: Auch in Paris gibt es Bier, zumeist belgisches oder niederländisches. In der Kneipe kostet das 0.25l Glas zwischen 4 und 5 EUR. Zumindest der offene Wein ist ähnlich teuer. Der Rund um die Uhr offene Laden in unserem Hotel-Viertel verkauft auch Bier in Flaschen, ulkigerweise in Sektflaschen. So eine Sektflasche mit Bier kostet auch etwas über 4 EUR, wobei da natürlich ein entsprechender Tante-Emma-Laden-Aufschlag dabei ist. Aber Bier ist in Frankreich auch im Supermarkt deutlich teurer. Trotz des stolzen Preises und der zünftigen Verpackung ist der Geschmack für den deutschen Biertrinker, nun sagen wir, gewöhnungsbedürftig.Was in Paris gegenüber den Besuchen vor einigen Jahren auffällt: Es gibt mehr Polizei- bzw. Militärpräsenz und (recht laxe) Taschenkontrollen vor Punkten mit vielen Leuten (auch Kaufhäusern).