Ich weiß nicht, ob dieser und die anderen Beiträge hier im Blog irgendwie Sinn machen und irgendwie überhaupt jemanden interessieren. Aber manches muss halt raus 😉 und ich will die Bierkritiken auch selbst zum späteren Nachschlagen und erinnern haben. Wie auch immer.
Im Frankreichurlaub hatten wir im Camp eine Weinhandlung, die rot/rose/weiss aus dem Stahltank zum Selberzapfen anbietet. Das ist echt Kult. Man geht mit seiner Plasteflasche hin, zapft was man will und an der Kasse wird nach Liter abgerechnet (3EUR/l). Mir hat das schon immer gefallen 🙂 Nun, diese Weinhandlung hat jetzt auch ein recht großes ausgesuchtes Sortiment belgischer Biere aus kleineren bzw. Trappistenbrauereien. Da ich ein Fan eines guten Bieres, auch sehr neugierig auf alles was nicht Pilsner und Helles heißt bin, war eine ausgiebige Verkostung ein Muss. (Außerdem, nun, der rote Faßwein war dieses Jahr nicht so der Brüller…)
Der belgische Stoff wird in 0.33l Fläschchen angeboten, die jeweils zwischen 1,85 und 2,40 kosten. Das hier ist ein saisongeöffneter Zeltplatzladen, da ist alles etwas teurer, aber mehr als 30 ct Aufschlag sind es nicht. Das habe ich auch in Belgien für einen vergleichbaren Preis gesehen. Wer Bier als purer Alkoholträger begreift, kommt hier also ehr nicht auf seine Kosten. 😉
In Belgien gibt es eine Biertradition, aber kein Reinheitsgebot. Neben geschmacklich indiskutabler Massenbiere und merkwürdig aromatisiertem Zeugs führt das auch dazu, dass es eine größere Vielfalt an Sorten aus kleinen Brauereien gibt, die es mit der Qualität sehr ernst meinen. Und über die geht es hier.
Im allgemeinen ist der Alkoholgehalt der Biere mit oft 8-9% deutlich größer als wir es in Deutschland gewohnt sind (so ca. 5%). Da relativiert sich das mit den kleinen Flaschen wieder etwas, so ungefähr kommt das dann mit dem Gesamtalkoholgehalt hin. 😉 Man trinkt den Stoff aber auch anders. Das ist kein Grundnahrungsmittel, sondern ein Geschmackserlebnis, wenn einem danach ist. Da ist eine 0.33er Flasche tatsächlich OK. Historisch kommt der hohe Alkoholgehalt übrigens von einem Ausschankverbot von Spirituosen, dass bis 1983 bestand und die entsprechende Nachfrage nach einem anderen “Alkoholträger” erzeugte.
Aber fangen wir mit dem Test der Biere an. Der erste Teil widmet sich der Chimay Trappistenbrauerei. Die Mönche der Scourmont Abbey in Chimay brauen vier Sorten, die nach Farben benannt sind: blau, rot, weiß und golden (gibts nur in der Brauerei). Diese Mönche kamen im 19. Jh aus der biermäßig sehr bekannten Vestleveren Abbay. Chimay hat sehr weiches Wasser, was gut für den Biergeschmack ist und für das Geschäft somit beste Voraussetzungen bietet.
Chimay bleu
Bei meinen letzten Belgien-Aufenthalten hab ich mich schnell auf das Chimay bleu, ein sogenanntest Trappist Double eingeschossen. Als “Double” oder “dubbel” bezeichnt man die dunkle Variante der Trappistenbiere, die eine zweite Gärung haben. Dieses Chimay bleu gibt es schlicht in der Hotelbar (Gent, Ibis Katedraal, die dankenswerterweise rund um die Uhr auf hat, sehr schön für einen abendlichen Absacker..) und war daher die erste Wahl.
Für das Chimay bleu wird ein eigener Hefestamm verwendet wird. Das Bier reift in der Flasche weiter.
Wie die meisten Trappistenbiere sollte es vor dem Trinken eine Woche lang ruhig gelagert werden, damit sich die Schwebeteilchen absetzen können. Man geniest das Bier zunächst ohne den Hefesatz, den man dann zum Schluss getrennt trinkt.
Also das Chimay bleu ist ein dunkles jedoch noch durchscheinendes Bier. Es ist süffig, sehr rund im Geschmack, malzig aber ohne bitteren Hopfenabgang. 9% Alkohol hauen auch rein.
Auch für Liebhaber bitterer Hopfenbiere wie mich ist das mal eine schöne Abwechslung. Ich mag es.
Fazit: hat das Zeug zum Lieblingsbier
Chimay blanc
Das Chimay blanc ist ein sogenanntes Tripel oder Triple. Das ist ein helles stark hopfenbetontes Bier, dass mir alkoholfesten Hefen gebraut wird und daher auch recht stark gerät.
Das Chimay blanc ist dunkelgelb, ganz leicht trüb und …. bitter, wundervoll bitter. Das erste belgische Bier, dessen Hopfennote mich überzeugt. Klasse Sache.
Fazit: jawoll, wer Hopfenbeonte Biere mag, hier lang.
Chimay brune (das Rote)
Hier haben wir also das dritte Bier aus der Chimay-Abtei. Rotes Etikett und wie der Name schon sagt, ist das Bier wirklich braun. In den Inhaltsstoffen ist Gerstenmalz, Weizen und Zucker zu vermerken. Vom Zucker merkt man geschmacklich nichts, er ist wohl für die 7% Alc. drauf gegangen. Geschmacklich ist das für mich schwer zu beschreiben, voller Geschmack, etwas malzig, nicht bitter aber auch nicht süß. Insgesamt rund. Zweifellos auch ein großes Bier, wenn mir auch die anderen beiden Chimay-Versionen mehr zusagen.
Fazit: An sich ein gutes Bier, wird sicher seine Liebhaber finden. Ich bleib aber lieber bei den beiden anderen Sorten
Klar, mich interessiert das. 🙂 Sich zu merken was man wann, wo und wie getrunken hat und besonders ob es gut war oder nicht, kann ganz schön kompliziert werden. Bei den Bierpreisen will man ja auch nichts kaufen wo man nur vergessen hat, dass es eigentlich nicht so toll war.
Ich benutze da inzwischen eine App namens Untapped. Gibt es auch für Android. Mit der kann man den Barcode scannen, die App sucht in der dahinter liegende Bierdatenbank das Getränk und mann kann das dann bewerten und selbst ein paar Kommentare dazu verfassen. Nach einiger Zeit hat man dann eine Liste mit Ratings und Kommentaren, die man dann bei Bedarf konsultieren kann.
Das belgische Tripple klang interessant…