Als erstes wollten wir uns mal der näheren Umgebung widmen. Geplant ist eine Wanderung zu/um Castelnau de Montmiral, einem etwas größeren Ort in der näheren Umgebung und auf dem Weg dahin die eine Besichtigung von Puycelsi, der Ort zu dem der Zeltplatz gehört. Beide Orte gehören zu den “schönsten Dörfern Frankreichs”. Sehen wir mal.
Puycelsi ist dann auch wirklich eine Überraschung. Der ganze Ort ist ein kleines mittelalterliches Wehrdorf (mit Mauer, Schießscharten, Toren usw. aber nicht so ausgebaut wie eine Burg) auf einem steilen Hügel. Es ist sehr gut erhalten bzw. restauriert. Bemerkenswert ist, dass es nicht nur ein kleiner altertümlicher Dorfkern ist, nein, das ganze Dorf ist ein bewohntes Museum. Man fühlt sich wie in Klein-Carcassonne ohne Touristen. Tatsächlich ist es an diesem Sonntag nur spärlich besucht.
Fazit: Umwerfend schön. Eine echte Überraschung.
Dann ging es einige km weiter. Wir liesen das Auto bei einem Badesee/Naherholungszentrum-Parkplatz stehen und liefen auf einem Rundweg (d.h. rückwärts kommen wir wieder hier an) nach Castelnau de Montmiral.
An dieser Stelle ein paar Worte zum Wetter. So ein Urlaub ist ja zu kurz für schlechtes Wetter und deshalb fährt man nach Südfrankreich (ist so ein Touristenspruch). Wir haben jetzt so ca. 21-25° im Schatten und eine recht warm scheinende Sonne. In der Sonne ist es also recht warm und im Schatten wirds dann fast schon kühl; ansonsten Sonnenschein mit sehr wenigen Wolken. Der hiesigen Bevölkerung ist es anscheinend zu kalt, der große Parkplatz an diesem Badesee war fast leer.
Aber zurück zu Castelnau de Montmiral. Die Wanderung dahin verlief jetzt ohne große Attraktionen, aber das Dorf selbst ist auch fast so schön wie Puyclesi. Der Dorfkern ist fantastisch, aber darum herum sieht es dann doch etwas “südfranzösisch” aus.
Die Gegend ist wie bereits beschrieben sehr hügelig mit teils starken Steigungen. Es gibt viel Wald und dazwischen Landwirtschaft mit vielen Sonnenblumenfeldern. Die Gegend ist zudem für ländliche französische Verhältnisse dicht besiedelt. An den Straßen stehen eigentlich immer irgendwelche meist schöne Häuser.
Abends gab es im Zeltplatz-“Restaurant” ein Perlhuhn-Essen. Restaurant ist etwas großzügig ausgedrückt, es gibt immer ein Gericht, und man muss sich bis Mittag dafür anmelden. Dann sitzt man gemeinsam an einen langen Tisch auf der überdachten Terasse und lässt die Sache “seine Gänge gehen”. Also vom Bier zur Vorspeise, übers zerlegte Perlhuhn mit Reis und Ratatuille, Salat mit hausgemachtem Dressing und dann hausgemachtes Mouse au Chocolat (hat zwei dicke Laktasepillen gebraucht, aber es ging schon). Dazu natürlich dann Wein. Die Mehrheit der anderen Gäste waren Holländer und unsere Tisch- und Fleischpfanne- Nachbarn (eine Schüssel für vier) konnten glücklicherweise recht gut deutsch.
Perlhuhn hat übrigends die Konsistenz von Huhn, ist aber etwas gröber und geschmackvoller. Das ist insgesamt recht nett und die ganze Zubereitung war auch prima.
Hier auf dem Platz sind etwa so 2/3 Holländer, 1/3 Franzosen. Wir sind die einzigen Deutschen und man sagte uns, es waren vor Jahren tatsächlich schonmal Deutsche hier.
Aber nun gut, hier die Bilder zu den beiden “schönsten Dörfern Frankreichs”: