Als erstes größeres Ziel sollte es nach Ronda gehen. Das ist ca. 1.5h Autofahrt von uns weg in den Bergen. Das alte Ronda ist eine Stadt und maurische Burg, die quasi auf einer Felsenklippe liegt. Zu einer Seite hin von einer steilen Schlucht, zu den anderen Seiten durch steile Felsabhänge begrenzt. Heute führen 3 Brücken hinein, wovon eine eine ziemliche architektonische Schönheit ist (42 Jahre Bauzeit um 1650 herum, der Architekt hat sich aus Anlaß der Vollendung gleich in die Schlucht zu Tode gestürzt).
Der Weg dorthin ist auch recht nett. Zunächst vorbei an den Wohnanlagen im Küstenhinterland (hab leider keine Fotos, aber die haben mir architektonisch wirklich mal gefallen), dann vorbei an etlichen Straßenständen, die Golfbälle verkaufen (wie anderenorts Obst, krass) schraubt man sich auf über 1000m hoch. Zwischendurch zeigte das Autothermometer nur 17° an und ich dachte schon, heut brauchen wir wirklich eine Jacke. Ronda liegt aber schon hinter dem Gipfel und klimatisch wohl deutlich wärmer. Wir hatten da unsere 25-27° wieder.
Wer alte Mauern mag, kommt hier auf seine Kosten und die große Brücke ist wirklich in natura so eindrucksvoll wie auf den Bildern.
Im Maurenpalast gibt ein Schmankerl, eine innenliegende Treppe auf den Grund der Schlucht. Über diese Treppe mussten die Sklaven früher das Wasser nach oben tragen (praktisch bei Belagerungen). Wir haben uns die Treppe auch angetan und es ist schon anspruchsvoll 😉
Es gibt ein Sprichwort von hier, dass ich dunkel aus meiner Kindheit kannte (gelesen oder gehört, aber bis jetzt aus meinem aktiven Wortschatz verschwunden gewesen). Wenn einem was nicht so schönes widerfährt, ist das “immer noch besser als Wasser tragen in Ronda”. Nach dem Ab- und Aufstieg über die Treppe ist das irgendwie nachvollziehbar 🙂