Der erste Ausflug sollte das Hinterland erkunden.
Wie man schon von der Küste aus sieht, wird es schnell bergig. Wir hatten den Tipp, zwei der berühmten weißen Dörfer anzufahren (Casares und Caucin). Die traditionellen Dörfer sind sehr eng gebaut mit schmalen Gässchen und einer hohen Packungsdichte bei den Häusern (ohne Gärten und so, aber mit Innenhöfen). Die Häuser sind in diesem Klima aus einem nachvollziehbarem Grund blütenweiß und sollen jährlich nach Ostern neu gekalkt werden. Bei den Neubauten hat man das aber anscheinend nicht mehr so nötig (gibt ja Klimaanlagen) und streicht öfters ein orange oder ein dunkles ocker.
Nun, die Dörfchen sind wirklich nett anzuschauen (mehr aber auch nicht) und die Gegend ziemlich karg. Bemerkenswert sind die Straßen: recht breit – nicht so wie etwa korsische Bergpfade – aber in einem üblen Zustand. Schlaglöcher gibt es aufgrund der fehenden Frostschäden nicht so aber Bodensenken und Unebenheiten wie sie bei uns nicht vorstellbar sind, dazu natürlich noch reichlich Kurven. Man kommt deshalb auch nicht wirkich voran und ist ewig unterwegs. Die Geschwindigkeitsschilder wechseln lustig alle 100m zwischen 80, 60, 40 und das Navi bellt deswewgen ständig “Achtung” (“sie fahren zu schnell”). Ich musste nach ener Weile die Geschwindigkeitswarnung entnervt abstellen, (und nicht, weil ich so rase).
Um den Tag dann mit etwas mehr Kultur ausklingen zu lassen, haben wir noch auf eiem weiten Heimweg eine maurische Burgruine besucht (Jimena de la Frontera). Die Christen haben hier anscheinend bei der Rückeroberung ganze Arbeit geleistet und die maurische Kultur (immerhin 800 Jahre hier bis 1450+- präsent) bestmöglich zerstört. Es steht also nicht mehr so viel, man muss schon etwas suchen. Die Ruine auf dem Gipfel bei Jimena ist aber recht groß und Jimena selbst auch recht nett (das man steil bergaufwärts durchwandern muss).