Der Altbau beherrbergte einst die Glasrohrzuglinie, eine Mitte/Ende der 80er Jahre aus Japan importierte Fertigungslinie für technische Glasrohre. Damals war sie sicher eine der modernsten der Welt. Die Produktion im Altbau steht nun schon seit vielen Jahren still. Teilweise wurde die riesige Halle als Lager und Garage benutzt.
Diese Rohre wurden hier u.a. hergestellt:
Für uns überraschenderweise befindet sich in der Halle aber auch noch große Teile einer ehemaligen Glasanlage, einschließlich der Wannen. Die farbige Kennzeichnung der Rohre verleiht dem Ganzen fast schon dem Charme einer Fisher-Price-Spielwelt.
Einige der Sachen muten dabei echt an, wie mitten im Betrieb stehen gelassen und gegangen. Für Lost-Places Fans eine wahre Freude… Unvorstellbar.
Daneben sieht man aber auch, dass offensichtlich die Spinde schon lange keiner mehr benutzt hat und die Natur sich ihren Raum selbst in einer Halle wieder zurück holt:
Witziges Detail, hier ist echt keiner mehr zu Hause
Im Obergeschoß gab es auch noch ein paar echte Perlen zu heben. Z.B. das IT Lager mit mehreren MC-80, 8-bit Computer aus dem Beginn der PC-Zeit. Ich hatte den zu Beginn meines Studiums 1986 noch benutzt, obwohl er schon da nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit war. Datenkasetten waren auch noch da, siehe in der Galerie unten.
Und wie zu besten Basterzeiten, das Elektronik-Ersatzteillager. Da lacht mein Herz.
Allerdings stimmt die Beschriftung der Fächer nicht mehr so ganz, SZX18/xx waren große Zenerdioden, aber da liegen Leistungstransistoren. Müsste mal wieder aufgeräumt werden.
Noch viele schöne Bilder gibt es in der Galerie. Ich bin aber noch nicht dazu gekommen, alle mit einer erklärenden Bildunterschrift zu versehen. Lasst einfach den optischen Eindruck wirken:
Schade um alle Betriebe in unserer Heimat die die Treuhand kaputt gemacht hat. Ein vereinigtes Deutschland haben wir uns damals anders vorgestellt, nun haben wir den Kapitalismus. Ich hoffe nur dieser geht bald unter
Ja, die Treuhand war schon ein besonderes Vorkommnis, das wohl erst in weiterer Zukunft aufgearbeitet werden kann. Die Geschichte schreibt immer der Sieger.
Mir hat insbesondere beim Blick in den zurückgelasseen Spind das Herz geblutet. Allerdings ist die Zeit der Glashersteller in Europa wohl abgelaufen, wie beispielsweise die der Bekleidungsindustrie, vllt. mit Ausnahme sehr hochtechnischer Erzeugnisse.
Der Kapitalismus hat sich entgegen der (doch schon recht alten) Marxistischen Lehrmeinung als ziemlich wandlungsfähig erwiesen. Zweifellos ist er nicht die Antwort auf Klimawandel und ausuferndem Ressourcenverbrauch. Aber was kommt danach? Es ist keine Alternative in Sicht.
Werter Her Schueler.
Ich kenne Sie zwar nicht.Möchte Ihnen aber ebenfalls meine Hilfe bzw. Unterstützung,
wenn gewünscht ,anbieten.Denn ich arbeitete ebenfalls, wie Herr Griebel mein ganzes
Leben im WftG-Ilmenau,als Schmelzer.
Und ich glaube im Laufe der Jahre eine der umfangreichsten Sammlungen an Bildern
und Videos zusammengetragen zu haben.
Wie gesagt,gerne, wenn Sie möchten.
Bernd Wöhner