Im Gegensatz zu Paris, wo wir schon zigmal waren, haben wir um London bisher immer einen Bogen gemacht. Hat sich irgendwie nie ergeben. Nun, im letzten Herbst wollte es mein EU-Projekt, dass ich drei Tage nach London fuhr. Wie das bei Projekttreffen so ist, hatte ich leider nur ein paar Stunden Zeit, mir die Stadt anzusehen. So rief der Resturlaub nach einen Wiederholungsbesuch.
Eaysjet brachte uns von Berlin-Schönefeld (gute Zuganbindung von hier) für kleines Geld hin. Wir buchten eine Ferienwohnung mit Kochecke zur Selbstverpflegung (ist mir lieber als ein Hotel) in der Nähe des Bahnhofes Farrington, was schon relativ zentrumsnah ist. Die Wohnung war auch sehr groß und schick, hat alles gut geklappt. Im Gegensatz zu einem Hotel muss man die Schlüsselübergabe etwas organisieren, weil es keinen Portier oder sowas gibt. Aber passt schon.
Wobei, Selbstverpflegung: Sowas wie einen Bäcker kennt man ehr nicht. Es gibt Brötchen/Baguettes in den kleinen Supermärkten oder in als Bäcker getarnten Cafés (“Pauls”, eine französische Kette). Aber alles in einem ehr bescheidenem Ausmaß, Scheint nicht so üblich. Als Neuling in der Szene hat man da aber erst mal ein Problem. Der Londoner frühstückt offensichtlich in einem der sehr zahlreichen Cafés oder Restaurants.
Wir machten also zwei Tage etwas Sightseeing und liefen unsere Kilometer zu Fuß ab. Ein wenig englischer Zirkus muss auch sein, so besuchten wir die Wachablösung bei der Queen (Tipp: die Heerschar der Touristen sammelt sich am Buckingham Palast und da sieht man dann deshalb nicht so viel. Sehr gut war es dagegen 300m davor an der Verbindungsstraße zum St. James Palace, die die Wachen entlang laufen. Kaum Leute, freie Sicht).
Am dritten Tag waren wir dann in Windsor beim Wohnschloss der Queen. Hier sieht England noch so aus, wie man es erwartet. Aus Kostengründen sind 3/4 des Schlosses für den Besucherverkehr geöffnet. Sofern die Queen nicht gerade Staatsgäste zu Besuch hat, darf auch die dafür genutzten Räume besichtigen. Man bekommt einen Audioguide in Deutsch, der einen sehr angenehm führt. Das Schloss ist im Gegensatz zu Versaille, dass das große Vorbild beim Bau war, auch innen sehr gut erhalten bzw. restauriert. Ein großer Brand in den neunzigern hat viel vernichtet, aber man hat alles wieder orignalgetreu restauriert. Das kostet Geld, und so durften wir es sehen.
In Windsor wohnt ein ehemaliger Kollege von Ragna, den wir aus Anlass unseres London-Tripps mal besuchen mussten. Direkt neben Windsor liegt die (kreuzworträtsel-berühmte) Schulort Eton, der für dein Elite-Jungeninternat recht bekannt ist. Das wollte ich auch mal sehen.
Mir hat London sehr gefallen. Ragna hat der merkwürdige Architekturmix von alt und neu nicht wirklich zugesagt. Ist doch schwer mit Paris vergleichbar 😉
In der Großansicht der Bilder ist noch einiges kommentiert.