Dank meines Fotoforums hatte ich doch tatsächlich schon eine ganze Woche vor der Sonnenfinsternis von dem Ereignis erfahren. Da hab ich doch gleich eine ND5-Folie (100.000fache Dämpfung) für den Fotoapparat und zum Anschauen beim spezialisiertem Astroshop bestellt. Alle Sofi-Brillen (und preiswertere Folie) war leider schon ausverkauft. Echt, woher die Leute das nur rechtzeitig wussten…
Die Folie kam dann auch schon am Mittwoch, also zwei Tage vor der Sonnenfinsternis. Das war gerade noch rechtzeitig, um einen Filter zu basteln. Da in der Woche nach Feierabend die Sonne schon weg ist, hatte ich aber keine Gelegenheit, das Ganze vorher auszuprobieren.
Am Freitag war hier wirklich mustergültiges Wetter, blauer Himmel ohne jedes Wölckchen. Nach Aufbau des schweren Fotogeräts 😉 zeigte sich, dass auch wirklich einer meiner beiden gebastelten Sonnenfilter sehr gut funktionierte. (Uff).
Sehr erfreulich ist, dass man auf dem Bild sogar Sonnenflecken sieht. Da wird der Filter da wohl noch öfter zum Einsatz kommen. Der Fleck in der linken oberen Ecke der Sonne ist vermutlich die Sonnenfleckengruppe 2297 (lt. Funkwetterbericht im letztem Rundspruch der Funkamateure).
Das Fotografieren der Sonne ist nicht wirklich einfach. Trotz der Spezial-Filterfolie überstrahlt das Bild im Liveview auf dem Monitor der Kamera sehr stark, so dass die übliche manuelle Scharfstellmethode über die Liveview-Lupenfunktion nur sehr bescheiden funktioniert. Über den Sucher geht es besser, aber man sieht da den Schärfepunkt nicht so deutlich (ohne Adleraugen). Eine automatische Fokusierung geht gar nicht zuverlässig.
Im Original zeigen die Bilder übrigends weiße Sonne. Das Sonnenlicht ist ja physikalisch ideal weiß. Damit es etwas freundlicher aussieht und man die graduellen Helligkeitsunterschiede der Sonne besser sieht, wurde nachträglich der Weißabgleich der Bilder etwas wärmer gemacht.
Die Belichtung geht natürlich auch nur über die manuelle Einstellung. Man muss recht knapp belichten, damit die Details (wie der Sonnenfleck) nicht im Überstrahlen untergehen. Und es ist besser, wenn man verschiedene Testaufnahmen am PC kontrolliert, bevor es ernst wird.
Die Vögel nimmt so eine Sonnenfinsternis auch immer emotional mit. In unserer Nähe saß eine Krähe auf ihrem Stengelchen (kahles Bäumchen) und machte einen ganz betretenen stillen Eindruck. Als die Sonnen wieder heller wurde war die Freude des Vogels grenzenlos.